Trabant Z1: Einsatz auf vier Rädern – Folge 1: Der antifaschistische Schutzwall

Es geht weiter!

 

Folge 18 kommentiert von Martin Pollnitz

 

Entgegen unseren Befürchtungen nichts Neues von Trabant Z1 mehr online stellen zu können, freuen wir uns wahnsinnig, heute doch noch eine vollständige Episode zu präsentieren, die uns Malte Quitzow aus Marburg zugeschickt hat. Danke Malte!

 

Ein Wehrmutstropfen mag sicherlich sein, dass es sich bei Folge 18 ausgerechnet um die Anfangsepisode der BRD-Trilogie handelt, uns aber die Episoden 19 und 20 fehlen. Dennoch ist diese Folge auch ohne klärendes Ende besonders hörenswert, da sie schon wesentlich temporeicher als die vorangegangenen daherkam.

 

Wir erinnern uns kurz, dass der Graf in Folge 16 – Die Ölbananen von Flossewitz Petronella ent- wie auch mit Bananen verführte und die Mechanikerin nun leider in den Fängen der kapitalistischen Westschurken ist. Diese versuchen nun vehement, sie ihrer Gesinnung nach umzuerziehen. Rothart selbst schaffte es am Ende dieser Folge nicht, sie noch frühzeitig zu erretten. Doch er wäre kaum Rothart Becker, wenn er so leicht aufgäbe. Daher ist es toll seinen Willen und Kampfgeist hier so deutlich spürbar erleben zu dürfen.

 

Doch das wichtigste kommt noch: Setzt mal Kopfhörer auf! Wahnsinn! Zufällig ist mir beim Hören aufgefallen, dass diese Episode tatsächlich in Stereo produziert wurde – nicht besonders stark, aber immerhin. Bislang waren wir davon ausgegangen, dass sämtliche Folgen in Mono hergestellt wurden.

 

Also, erstmal bestes Hörvergnügen!

 

VORSICHT! AB HIER SPOILERGEFAHR.

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Wow! Also, wenn das nicht furios war! Rothart dreht in dieser Folge komplett auf! Eindeutige Anzeichen dafür, dass er entweder total bekloppt oder wahnsinnig verschossen in Petronella ist.

 

Also, mir macht es irrsinnig Spaß diesen Amoklauf Rotharts zu hören – aber Moment mal, handelt es sich hierbei nicht um eine Jugendserie? Schon im Teaser werden zwei Leute verprügelt: Opa Humpel im U-Boot und Chantal beim Spielmannszug. Und obendrein wird sogar noch Sigbjörn einfach so im Regen erschossen. Dann glaubt man zunächst, gut, wir bewegen uns jetzt wieder in ruhigem Fahrwasser, da Ronny nur weggesperrt wird - aber halt stopp. Plötzlich wird es nur noch absurder, da Rothart gleich ein ganzes Flugzeug sprengt, mit mindestens zwei Personen Besatzung. Aber auch da kann man noch sagen, er erledigt nur Agenten oder Soldaten. Der Höhepunkt folgt jedoch gleich darauf, wo Rothart knallhart einen BRD-Fußgänger einfach so überfährt und einen prolligen westlichen Kraftfahrer mit Hilfe des Bebel-Granatwerfers füsiliert. Wow! Das wäre als Jugendserie in Westdeutschland sicher nicht durchgegangen. Aber wie vormals erwähnt, bietet diese Episode dafür eine bestechend hohe Geschwindigkeit, die einen das gerne verzeihen lässt.

 

Besonders großartig ist auch das Ende dieser Folge, zwar diesmal nur sehr kurz, dafür aber wunderschön offen. Der Zuhörer gerät ernsthaft ins Grübeln, ob unsere Lieblingsmechanikerin nun tatsächlich von den faschistischen Bananen besessen und in den Westen übergelaufen ist und obendrein noch eine Affäre mit dem größten Schurken dieser Serie hat. Nochmal wow!

 

Fazit: Diese Folge hat es bei genauem Hören echt in sich und überzeugt mich auf ganzer Linie. Einzig Messer-Ede oder Dr. Drüpel hätten dieser Episode noch mehr Glanz verleihen können.

Aber lassen wir nochmal Michael Ritter in seiner Autobiografie dazu zu Wort kommen:

 

„Obwohl wir mittlerweile eine sehr erfolgreiche Serie produzierten, gab man uns dennoch keine Mittel an die Hand um den gewissen Glanz, der dennoch von uns abverlangt wurde, erfolgreich umzusetzen. Interessantere Spielstätten so sagte man uns, sollten wir in jede Folge einbinden. Das Fazit war, dass wir alle die gesamte Serie lang improvisieren mussten, wo wir nur konnten. Zum Glück ist der Michi ein echtes Improvisationstalent! Für Episode 18 zum Beispiel überzeugte ich unseren Tontechniker mit mir bei den Feierlichkeiten für den 1. Mai einen Spielmannszug zu überfallen, um eine tolle Geräuschkulisse zu erzeugen. Natürlich habe ich die Kapelle nicht verprügelt. Ich kannte aber ein paar Jungs davon, die ich überreden konnte für ein Pfund Westkaffee, dass ich von meinen Verwandten aus der BRD hatte, uns kurz vor ihrem Marschauftritt etwas einzuspielen. Das Militärflugzeug in der gleichnamigen Folge hat der Michi auch selbst eingesprochen. Ja richtig, ich habe einfach in ein Mikrofon geblasen, ein kleines Stück daraus mehrfach kopiert und diese Kopien alle zusammengefügt, was bei den Unitra-Bandgeräten damals noch eine echte Fummelarbeit war. Das Ganze habe ich dann einfach wesentlich langsamer abgespielt und unser Techniker war mehr als überrascht, was der Michi da rausgeholt hatte.“

 

Michael Ritter: Ich gab euch meine Stimme – Autobiografie von 1992 – Seite 84.

Ein häufig gesehenes Bild in der DDR: Spielmannszüge waren sehr beliebt und man lauschte ihnen lieber als dem damaligen Radioprogramm.

Die Introsequenz dieser Episode war also bei weitem nicht so skurril,

wie man heutzutage denken mag.

Der bulgarische Artist Veselo war sowohl musikalisch, als auch schauspielerisch begabt. Auf Michael Ritters Drängen lieh er der

Figur des Ronny Brüsewitz seine Stimme. Hier eine seltene

Fotografie aus den 70er-Jahren.

Download Folge 18:

In der Höhle des Löwen

Trabant Z1: Einsatz auf vier Rädern – Folge 1: Der antifaschistische Schutzwall

Livestream Folge 18:

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